3. 1 Stunde wach

Babyschlaf altersgemaess

Es ist wichtig für junge Eltern auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen. Aber nachdem gerade Ersteltern oft unsicher sind, weil trotz Informationsfülle der heutigen Zeit, ein eigenes Bauchgefühl, Vergleichskinder oder großelterlicher Rat fehlt, empfehle ich, sich mit der Babyentwicklung zu beschäftigen. Da gibt es einige wenige, aber sehr wichtige Informationen:
Ein wirklich wichtiger Wissenaspekt für die kleinen Babys ist die Wachzeit.
Kleine Babys können nicht viel länger als eine Stunde gut gelaunt wach sein. Sind sie länger wach, nimmt die Erregung zu und das Einschlafen wird stetig schwerer. Es gibt Schlaffenster, welche manchmal auf und manchmal geschlossen sind. Das zu verstehen lohnt sich!

Papa-Tipp
: Schauen Sie einfach auf die Uhr, denn kleine Babys können manchmal ihre Müdigkeit nicht zeigen, sie werden zwar unruhig und zappelig, was dann häufig als Unterhaltungsnachfrage verstanden und damit fehlinterpretiert wird. Klare Ansage der Expertin: wer klein ist und 1 Stunde wach war, macht erstmal wieder eine Pause, notfalls in der Tragehilfe.
Bei unkomplizierten Miteinander reicht diese Empfehlung aus.

Bei Kindern, welche insbesondere in den Abendstunden sehr unruhig werden, viel schreien und schwer erreichbar sind, ist es sinnvoll sich einige Zeit mit dem Schlaf-Wach-Rhythmus zu beschäftigen. D.h. bereits am Morgen wird darauf geachtet, dass die Wachzeiten (max. 1 Stunde) nicht zu lange werden, selbst wenn das Baby vormittags noch gut gelaunt ist. Man sollte regelmäßige Schlafpausen (meist 4 pro Tag) sicherstellen und bei etwaigen Zwischenerwachen, die Schlafstimmung aufrecht erhalten und das Kind zum Weiterschlafen motivieren.
Gerade die ersten Schläfchen am Tage sind meist noch leichter zu ermöglichen. Natürlich sollte das Baby dazu satt sein und nicht per Power-Napping an der Brust schon vorgeschlafen haben. Dann können Eltern nämlich gut unterstützen, denn das satte, müde Baby muss nur noch ruhig bleiben. Und wer maximal beruhigt ist, schläft ganz leicht ein.

Papa-Tipp: Zum Einschlafen tragen Sie kleine, ruhige Babys wie beim Stillen, in der Waagrechten, mit Schnuller und ohne Blickkontakt. Sie können sich in Seitenlage, in die Ellenbeuge schnuffeln, die Augen schließen und abschalten. Ein bisschen Bewegung, rhythmisches Popo klopfen und die beruhigende, singende, summende, oder brummende Stimme, erleichtert das Ruhig werden. Derart „runtergekuschelte“ Kinder haben es leichter, sich dem Schlaf zu überlassen. Diese Form des schlafbereit werdens, geht auch ohne Stillen/Flasche; und ihr Baby lernt durch Sie den Weg zur Entspannung

Zum Ablegen ist zu wissen, dass es eine hohe Anforderung darstellt, vom warmen, weichen, haltenden Elternarm, haltlos auf eine feste Matratze gelegt zu werden. Geschieht das Ablegen zu forsch, feuert das Gleichgewichtsorgan eine Info zum Großhirn: „Pass auf, du fällst gerade aus dem Nest – wach auf!“  Dieser Weckreiz und der plötzliche Haltverlust, bringt das Baby aus dem Gleichgewicht, der Moro-Reflex /(Neugeborenen-Schreckreflex) reißt die Arme auseinander und das Baby ist wieder wach.
Um das zu umgehen legen wir die Kinder ganz vorsichtig ab, vielleicht verpackt in ein Deckenpäckchen, nicht zu warm, aber Halt gebend, stabilisierend und gelagert. Eine Rolle im Rücken erleichtert das stabile Gefühl in der Seitenlage. Der untere Arm kann dann schon mal nicht zappeln. Außer zur Lagerung sorgt ein Nestchen auch für das gute Gefühl des Kontaktliegens. Die Bauchlage sollte dabei jedoch vermieden werden.

Natürlich hagelt es an dieser Stelle sofort die Nachfragen, denn die Ärzte aus den Geburtskliniken empfehlen aus forensischen Gründen: die Rückenlage, harte Matratzen, niedrige Zimmertemperaturen und nichts im Bett.
Wenn die Kinder damit zurechtkommen, dann haben diese Eltern kein Problem. Es gibt aber viele Kinder die damit nicht klar kommen und dann heißt es „Eltern werden“, Verantwortung übernehmen und selbst entscheiden. Am besten macht man erst tagsüber Erfahrungen und dann, wenn man sich sicher fühlt, kann man das auch auf die Nacht übertragen.
Sein Kind beobachten, sich einfühlen, Erfahrungen sammeln und dann das tun, was sich für sich selber gut anfühlt. Auf sein Bauchgefühl vertrauen, Verantwortung übernehmen das ist ein wichtiger Teil des Elternwerdens.

Wenn trotz allem das Schlafen im Bett nicht gut funktioniert? Dann wird getragen!

Papa-Tipp:  Tragen können Papas ganz besonders gut. Ein wichtiger Tipp dazu: Zum Tragen in der Tragehilfe ist es wichtig, nicht das müde, grantige Kind „einzutüten“, sondern das müde und noch friedliche Baby, in die Trage zu verfrachten, dann gleich Bewegung, im Zweifel einen strammen Spaziergang, anzubieten. Dadurch wird das Baby etwas abgelenkt, vom Unwohlsein der Müdigkeit und durch die Immobilisation und den festen Halt in der Trage, kann es sich schneller dem Schlaf überlassen.

Natürlich kann ein kleines Baby auch an der Brust einschlafen, nur manchmal ist es nur von ganz kurzer Dauer, das Baby schreckt hoch und ist in einem Zwischenzustand von nicht ausgeschlafen, weil zu kurz geschlafen –  und nicht richtig satt weil zu früh eingeschlafen…

Dies ist eine wichtige gemeinsame Entwicklungsaufgabe der ersten Zeit: Diese Mischzustände und die damit verbundenen Befindlichkeiten zu trennen und zu sortieren. Damit richtig getrunken wird, achtet die Mutter darauf, dass das Baby nicht vorzeitig einschläft und dass es nicht nur nuckelt, sondern richtig schluckt. Im Zweifel nochmal die Hebamme befragen.
Für das richtige Schlafen, also Schlaf mit Tiefschlafanteilen, braucht es eine gewisse Zeit am Stück. Wer von häufigen Zwischenerwachen und Kurzschläfchen geplagt ist, unternimmt einen längeren Spaziergang in der Trage oder im Kinderwagen. So wird das Baby von Schlafphase zu Schlafphase verlängert und findet, durch die Bewegung, zu erholsameren Tiefschlaf. Darauf stellt sich automatisch mehr Appetit und Hunger ein und die nächste Mahlzeit ist gerettet.
Dann ist das Baby ausgeschlafen und satt und bestens bereit für Mama, Papa, Geschwister und die Welt. Jetzt kann man sich kennenlernen, Blickkontakt üben, und kleine Zwiegespräche, Spiel und Späße erleben. Aber aufgepasst! Eine Stunde geht schneller vorbei als man denkt und die Aufmerksamkeitsspanne ist altersgemäß sehr kurz.
Also tut man gut daran nach einer Stunde Wachzeit die Bespaßung herunter zu fahren und sich wieder auf den Weg zur Entspannung zu machen und das nächste Schläfchen einzuleiten.
Solch ein kleines Baby, das regelmäßig, ca. 4x am Tag, schläft, ausreichend Nahrung, Wohlfühlgefühl und guten Kontakt zu den Eltern bekommt, wird zufrieden und gut gelaunt über den Tag, den Abend und durch die Nacht kommen.

2. BABY – UND KINDERSCHLAF

Babyschlaf so gehts einfach

Alle Eltern wünschen sich guten Schlaf für sich und ihre Kinder und dazu ist es sinnvoll sich über die kindliche Schlafentwicklung zu informieren, zu wissen was altersgemäß ist und wie man diese Entwicklung positiv beeinflussen kann.
Es gibt Kinder, die gar kein Problem mit dem Thema Schlaf haben, welche sich schon früh selbst beruhigen und leicht in den Schlaf finden.
Aber jedes 4. Kind, das auf die Welt kommt, bringt mit seinen Erbanlagen, bestimmte Temperamentsfaktoren mit sich, welche Selbstberuhigung und Schlaf erschweren. Das sind hellwache Kinder, die auf die Reize dieser Welt ausgerichtet sind, denen es sehr schwer fällt die Augen zu schließen, ruhig zu werden und einzuschlafen. In diesem Fall ist es besonders wichtig sich mit diesen Themen auszukennen und einen Plan zu haben, wie man sein Baby sinnvoll unterstützen kann.

Erste Entwicklungsstufe: 0-3 Monate

Nach der Geburt ändert sich alles – nicht nur für die Eltern, sondern insbesondere für das Baby.

Viele Anpassungsaufgaben sind zu bewältigen. Atmen, die Temperatur halten, Nahrung aufnehmen und wieder los werden, die Schwerkraft ertragen, mit allerlei Reizen und Reflexen zurecht zu kommen und eine gute Balance zwischen Schlafen und Wachsein zu finden.

Eines ist Fakt und kann nicht oft genug betont werden:
Einschlafen geht nur mit Ruhe und Entspannung wirklich gut!

Kleine Säuglinge können sich meist noch nicht alleine beruhigen, sie brauchen noch die Unterstützung der Eltern. Sie wollen sich sicher, geborgen und gut fühlen. Anfangs geht das Beruhigen natürlich am leichtesten beim Stillen oder Saugen an der Flasche. Das löst mehrere Probleme auf einmal. Das Baby wird satt, ruhig, zufrieden, es genießt die Nähe, fühlt sich wohl und kann sich dem Schlaf überlassen. Das ist auch völlig normal und gut so.

Nur was tun, wenn es nicht mehr beim Stillen oder der Flasche einschläft? Weil es bereits satt ist, nicht satt wird, älter geworden ist, es beim Papa einschlafen soll, oder andere Gründe es vom Still-/Trinkschlaf abhalten? Wenn es womöglich schreit, sich aufregt, sich immer mehr hineinsteigert und in seiner Erregung unerreichbar scheint?
Wie geht denn dann überhaupt Beruhigung?

Ganz klar beim kleinen Baby helfen die Eltern und es ist klug seinem Kind das Ruhigwerden zu lehren und ihm den Weg zur Entspannung zu zeigen. Seit Jahrtausenden werden Kinder durch Singen und Wiegen beruhigt. Das wird sich auch nicht ändern. Rhythmisches Bewegen und sanfte Melodien, bevorzugt mit elterlicher Stimme, die Nähe der Eltern und Körperkontakt das ist das Programm, auf das Babys ansprechen, natürlich nicht immer und nicht zu jedem Zeitpunkt. Wann ist es denn dann der richtige Zeitpunkt?





Grundsätzlich schlafen kleine Babys besser ein, wenn sie nicht so müde sind
, ganz im Gegenteil zu uns Erwachsenen. Wir müssen uns müde fühlen, um gut einzuschlafen zu können. Kleine Babys sind Spielball ihrer Befindlichkeiten und fühlen sich einfach nicht mehr zufrieden, sie werden unruhig. Sie beginnen zu zappeln, Arme und Beine rudern unkoordiniert umher, sie beginnen zu meckern und ehe man sich versieht regen sie sich auch schon auf. Dann ist es unter Umständen bereits schon zu spät. Denn aus einem aufgeregtem Zustand einzuschlafen ist für jedermann schwer. Also gilt es: diesen Zustand gar nicht erst zu erreichen.
Dies führt uns zu der wichtigsten Botschaft in diesem Alter:
Die Wachzeiten sollten beim kleinen Baby anfangs 1 Stunde nicht überschreiten.
Meist sind die Kinder viel zu lange wach und der richtige Zeitpunkt des „Runterkuschelns“ wurde verpasst, (das Schlaffenster ist zu) d.h. das Kind ist nicht mehr entspannt, sondern bereits erregt. In diesem Fall gilt Überleben und meistens rettet dann nur noch Stillen, die Flasche oder das Tragetuch und ein strammer Spaziergang.

Besser ist es, bei regulationsschwierigen Säuglingen, auf die Uhr schauen, denn man kann damit rechnen, dass nach 1 Stunde Wachzeit, die Aufmerksamkeit nachlässt und das Gehirn eine Pause braucht, um aufzuräumen mit den vielen Eindrücken dieser Welt. Wenn wir Eltern dies frühzeitig ermöglichen, das Kind satt ist, es sich warm sicher und geborgen fühlt und dadurch gar keine große Aufregung entsteht, dann gelingt es dem Baby viel leichter, zu entspannen, ruhig zu werden und schließlich einzuschlafen.

Einschlafen geht ganz leicht! Das sollen alle Kinder erfahren.
Mit Runterkuscheln geht’s leichter!
Das sollen alle Eltern wissen.

Für gutes Einschlafen sind zwei Faktoren wesentlich:
Ausreichend Schlafdruck (Körperliche Müdigkeit/Wachstunden) und Schlafbereitschaft. Beides ist in jedem Alter unterschiedlich.

Schlafdruck: Das kleine Baby wird also nach ca. einer Wachstunde wieder müde. Schlafbereitschaft was ist das? Das Baby ist noch ruhig, satt und will nicht mehr unterhalten werden, es schaut weg, sucht aber gleichzeitig Nähe und will auf den Arm.
Eltern sollten dies fördern und ihr Baby dabei unterstützen. Es „runterkuscheln“.  Dazu braucht es jetzt keinen Blickkontakt mehr, auch kein weiteres Spiel- oder Ablenkungsangebot. Es ist wichtig bei diesem Prozess selber ruhig und entspannt zu sein und sich dabei Zeit zu lassen, denn schlafbereit werden, ist nicht immer leicht.
Tragen, Singen, leises Erzählen und Wiegen, Augen zu streicheln, bei sehr neugierigen, reizoffenen Kindern sollte man zum Einschlafen abdunkeln, um ihnen das Augenschließen zu erleichtern.
Daraus sollte eine Routine werden – eine Einschlafroutine. Ein immer gleichgestaltetes Ritual kann dem Baby helfen, sich zu entspannen, sich wohl zu fühlen und sich dem Schlaf zu überlassen. Das Baby lernt den Zusammenhang von ruhig sein -Wohlgefühl und Schlaf.
Im Laufe der Zeit baut es eine Schlaferwartungshaltung auf („ah ja – jetzt kommt die Nummer mit dem La le Lu…“) und es lernt schon ein bisschen, mit zu helfen und zu seiner eigenen Entspannung beizutragen. Es kuschelt sich in die Armbeuge, schließt die Augen, saugt am Schnuller, genießt und wird ruhig.






Was soll am Tag passieren?
Eine wichtige Entwicklungsaufgabe in den der ersten Wochen besteht darin, die Befindlichkeiten tagsüber zu klären. Wann ist das Baby müde, wann braucht es Nähe und Ansprache und wann hat es Hunger? Meist vermischen sich diese Zustände: d.h. das Baby ist zu müde, um kräftig zu trinken und zu hungrig, um gut zu schlafen. Dies führt zu einem unzufriedenen Baby, welches schwer zu lesen ist, denn es weiß selber nicht was es braucht, um sich besser zu fühlen. Es handelt sich eben noch um ein kleines Baby. Um mehr Überblick und ein Gefühl dafür bekommen, wie der Tag eigentlich läuft, kann ein Schlafprotokoll helfen. Man sieht auf einen Blick, wie lange die Wachzeiten sind, wieviel geschlafen und wie oft getrunken wird. Und meist ist man sehr erstaunt wie schnell eine Stunde vergeht.

Sinnvolle Tagesstruktur mit vielen Wohlfühlmomenten:
Ausgeschlafen und satt kann man die Aufmerksamkeit der Eltern genießen in Form von „Wellness“ auf der Wickelablage und schönen Zwiegesprächen mit Blick- und Körperkontakt. Im richtigen Abstand (30 cm) gibt es nichts Schöneres für das Baby, als das Gesicht der Eltern, die Augen, die vertraute Stimme und das gute Gefühl. Auch das kleine Baby kann schon imitieren, lautieren, den Kopf zur Stimme wenden und sein Wohlbehagen ausdrücken. Damit das gelingt ist es wichtig schon morgens darauf zu achten, dass regelmäßige Tagschläfchen immer wieder „das Gehirn aufräumen“ und es gar nicht erst zu einem größeren Aufregungszustand kommt, welcher gegen Abend meist dazu neigt zu entgleisen.
Auch sollte darauf geachtet werden, dass das Baby tagsüber den Hauptteil der Kalorien zu sich nimmt. D.h. tagsüber ruhige, ausführliche Mahlzeiten realisieren und diese nicht auf die Nacht verlagern. Tagsüber kann ruhig öfters gestillt werden, insbesondere abends ist manchmal auch cluster-feeding notwendig. Wichtig zu wissen für die stillende Mutter: Gerade abends steht oft weniger Milch zur Verfügung als sonst tagsüber d.h. ausreichend Essen, Trinken und möglichst auch mal die Beine hochlegen.


Eine weitere wichtige Tatsache ist, dass Schlaf kein komaähnlicher Dauerzustand ist, sondern verschiedene Schlafphasen (Leicht- und Tiefschlafphasen) miteinander abwechseln.

Für dieses Alter ist es typisch, dass tagsüber Leichtschlafphasen vorherrschen und diese sind auch der Grund für das häufige Erwachen. Weiterschlafen wäre der Schlüssel, das geht aber anfangs oft nur mit Hilfe. Also eine „Weiterschlafsprache“ muss her. Und zwar prompt aber moderat. Die Situation nicht eskalieren lassen. Schlafanfänger müssen schnell beruhigt werden, leises Rauschen, sch sch sch, Singen, sanfte Bewegung anbieten, Lagewechsel („bitte wenden“), Schnuller/Kuschel geben und sanft die Augen zu streicheln. Die Schlafstimmung sollte beim Zwischenerwachen möglichst aufrechterhalten und das Kind nicht vorzeitig als wach erklärt werden. Nur dann besteht die Chance auf Weiterschlafen und das Erreichen einer tieferen Schlafphase, welche dann auch erholsamer und etwas länger sein wird.

Glücklicherweise wird Nachts in diesem Alter meist noch relativ gut geschlafen, die Kinder wachen eher hungergesteuert auf und finden in der Regel nach der Nachtmahlzeit wieder gut in den Schlaf.

Beruhigungs- und Einschlafhilfen:
Eltern:
Auf der Brust der Eltern, oder im Arm kann das Baby Halt finden, Nähe und Geborgenheit spüren,
Stillen/Flasche: Saugen, Schlucken und dabei ruhig werden 
Schnuller und Kuschel:
können jetzt noch nicht selber genutzt werden, dazu ist Elternhilfe nötig, aber sich daran gewöhnen und daran saugen kann das Baby schon alleine. Nur wenn die Eltern es dabei unterstützen, kann das Kindes dies für sich entdecken.
Weißes Rauschen: kann phasenweise auch hilfreich sein, es erinnert an die Geräusche im Mutterleib.
Lagestabilisierung
mit ZB. einem Seitschläferkissen, einer Bettschlange oder einem Wickeltuch hilft die noch unkoordinierten Spontanbewegungen und die Säuglingsreflexe in Schach zu halten.
Tragehilfen/Tragetuch sind unverzichtbare Hilfsmittel um dem Baby Halt, Begrenztheit und Nähe, den vertrauten Herzschlag und sanfte Bewegung zu geben. Das beste Mittel für den „Notfall“!

Wer weiß, wie Beruhigung geht ist im Vorteil, das gilt für Klein und Groß.

Zusammenfassend lässt sich sagen wer verstanden hat, dass

1. Einschlafen aus der Entspannung heraus leichter geht,
2. es wichtig ist auf altersgemäße Wachzeiten zu achten
3. für Einschlafen Schlafbereitschaft nötig ist und dazu eine Einschlafroutine etabliert werden sollte
4. der Tag altersgemäß zu strukturieren ist,
5. der Hauptteil der Kalorien tagsüber angeboten werden soll
6. man den Leichtschlafphasen mit „Weiterschlafsprache“ begegnen kann
7. Schnuller und später auch Kuschel hilfreich zur künftigen Selbstregulation sind,
8. Lagestabilisierung und Tragehilfen sehr unterstützend sein können.
9. ruhige, entspannte Eltern es leichter haben, Beruhigung zu vermitteln


der kann sein Kind gut durch die ersten Lebensmonate zu begleiten, und legt einen Grundstein für eine gute Schlafkultur.

1. Eltern werden – wie wird das Paar zu Eltern?

Eltern werden - vom Paar zu Eltern

Jetzt hat man die Kindheit hinter sich gelassen, hat versucht sich in der Pubertät von den Eltern abzugrenzen und musste mühsam herausfinden was man eigentlich selber will. Man musste sich dazu aber erst selbst besser kennen lernen. Dann haben Sie ihr Leben in die eigene Hand genommen, und immer mehr Verantwortung für sich, Ihr Handeln und Ihr Leben übernommen. Das ist erwachsen werden. Sie sind auf dem Weg ein werte-orientiertes, sinnvolles Leben zu führen, haben einen Partner gefunden, sind ein Paar geworden und erwarten das erste Kind.

Schwangerschaft und Geburt

Ob durch Geburtsvorbereitungskurse, das Miterleben in der eigenen Familie, bei Freunden, oder durch eigene Recherche zum Thema Eltern werden, die meisten stimmen sich auf ihr Baby und die neue, noch unbekannte Familienzeit ein. Sie wissen, dass es neben den wunderbaren, magischen Momenten auch anstrengend werden wird und dass Schlafmangel, Unsicherheiten und ganz neue Herausforderungen auf sie zu kommen.

Zum Glück sorgt die Natur vor. Die Hormone, welche durch Schwangerschaft, Geburt, Stillen und Körperkontakt mit dem Kind, gebildet werden, greifen erfolgreich ein, in die Gehirnschaltkreise und stärken das mütterliche/elterliche Verhalten.
Schon während der Schwangerschaft wird das Gehirn umstrukturiert und die Hormone ordnen die Prioritäten der werdenden Mutter neu. So hat die Frau schon 9 Monate Vorsprung, gegenüber dem Mann, welcher die Veränderungen an seiner Partnerin zwar wahrnehmen kann, aber nicht am eigenen Körper erlebt.

Ist der Fötus geburtsbereit sinkt der Progesteronspiegel ab und das stark ansteigende Oxytocin löst die Wehen aus. Weitere Oxytocin- und Dopaminschübe während der Geburt, sorgen für das Gelingen der Geburt, Euphorie und Durchhaltevermögen.

Dann ist endlich das Baby da und nach den ersten Glücksmomenten, kommt nach ein paar Tagen, auf leisen Sohlen der Babyblues daher, welcher wohl schon seine Berechtigung hat. Diese hormonell ausgelöste, melancholisch bis depressive Verstimmung und gesteigerte Empfindsamkeit macht die Mutter besonders sensibel und empfänglich für die Bedürfnisse des Babys. Dadurch kann die Mutter besser erspüren was ihr Baby braucht.
Wieder ist die Mutter im Vorteil, und der frischgebackene Vater empfindet diese Phase oft eher sehr anstrengend, aber mit dem Wissen darüber kann er souveräner damit umgehen.

Papa-Tipp 1: „Die Mutter im Wochenbett hat immer recht“


Wochenbett

Diese besondere Zeit, des Kennenlernens eines neuen Wesens, der Beginn und Aufbau einer lebenslang bedeutsamen Beziehung, dem sollte Zeit, Raum und Möglichkeit gegeben werden. Auch die körperliche und seelische Erholung und das Hineinfinden in die neuen Rollen brauchen Zeit und ein Verständnis darüber, gerade in unserer schnelllebigen Zeit.
Diese kostbare Zeit würde ich mir nicht nehmen lassen und es sollten alle wissen: Wochenbett ist wichtig!
Dass „die Frau im Wochenbett immer recht hat“ haben wir ja schon gelernt. Jetzt wäre es noch wichtig Mutter und Kind zu umsorgen. Und da kommen wir zu meinem
2. Papa-Tipp: Partner ist Wochenbettmanager 

Auch der Vater möchte das neue Wesen kennenlernen und eine Beziehung aufbauen. Aber für dieses so wichtige Projekt braucht es auch Versorgung, Organisation, Überblick und Verwaltung des Besuchs.
Blumen, Karten, Geschenke, gute Wünsche alles willkommen, aber noch viel lieber sollte das mitgebracht werden, was sich die Mama wünscht. Vielleicht leckeres Obst, selbst gebackenen Kuchen, Wochenbettsuppe, gekochtes, notfalls gekauftes Essen, Lieblingssnacks der Mama,

Ein Wochenbettbesuch bringt Essen mit, kümmert sich und unterhält die großen Geschwister, er soll hilfreich erlebt werden. Alle anderen Besuchsformen werden auf später verschoben.

Ein gut gelebtes Wochenbett von beiden Elternteilen ist eine perfekte Voraussetzung für gutes Elternwerden und ein gutes Paargefühl.

Das Leben mit dem Neugeborenen:

Aber wie es sich dann anfühlt, seine beim Erwachsen werden mühsam erarbeitete Selbstbestimmtheit aufzugeben, mit seinem Körper, Geist und Seele rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen, für ein neues Wesen die Verantwortung zu tragen, das ist meist nur schwer vorstellbar.
Gott sei Dank, hat jeder eine intuitive, elterliche Kompetenz (Papoušek et al.) und genau das wird helfen.

Auch wenn sich Selbstzweifel einschleichen, wenn die elterlichen Bemühungen manchmal so gar nicht ankommen, das Baby schreit und in seinem Tunnel unerreichbar scheint, ist es völlig normal sich überfordert zu fühlen. Umso wichtiger ist es, wenn sich dann nicht ein Elternteil alleine gelassen fühlt, sondern beide Eltern sich gemeinsam dieser Herausforderung stellen, egal ob das Baby aufhört zu schreien oder nicht. Das Paar kümmert sich gemeinsam um das Baby, um das Schreien und gleichzeitig, um sich – als Paar. Diese Erlebnisse, gerade wenn es schwierig wird, verbinden und stärken das Paar in ihrer Elternrolle und sind ein weiterer Teil des Eltern werdens.

3. Papa-Tipp: „Du bist nicht allein!“ Dieser Satzist Balsam für die Mama- und die Baby Seele.

Elternrolle

Eltern werden heißt ich übernehme die Elternrolle, auch wenn ich noch nicht weiß, was da auf mich zu kommt, ich sage „Ja“ zu dieser Rolle und kümmere mich.

Was bedeutet aber kümmern? Dass Kümmern mehr ist als Versorgung, im Sinne von satt und sauber, das ist allen Eltern schnell klar. Aber was heißt kümmern weiter? Kümmern heißt: Den Blick von sich weg auf das Kind zu richten. Sich einzufühlen in ein Wesen, das so ganz anders tickt.
Es ist vergleichsweise einfach, sich in einen Erwachsenen ein zu fühlen. Aber im Falle des Babys handelt es sich nicht um einen kleinen Erwachsenen, sondern um ein kleines, unreifes Menschenkind mit „ganz langer Leitung“. Daher muss alles was beim Baby ankommen soll einfach, wiederholend und langsam stattfinden. „Ammensprache“ ist das, was Babys lieben, egal in welcher Kultur, auf der ganzen Welt, in jeder Sprache ist sie gleich. Ein Singsang mit Höhen und Tiefen, der Babys erreicht. Ähnlich der Wiegenlieder, welche erfunden wurden, weil Babys es lieben. Rhythmus, Höhen, Tiefen und Wiederholungen.
Das ist auch Eltern werden. Etwas zu tun, nur weil es das Baby liebt.
Viele Erwachsene haben das Singen verlernt, oder nie gelernt –  auch genieren sich viele beim Singen oder beim Gebrauch der Babysprache.
Aber diese Lektion ist wichtig und wird Sie noch lange begleiten: Im Miteinander seine eigenen Befindlichkeiten zurück zu stecken, nur dafür, um sein Baby zu erreichen und feinfühlig zu beantworten.
Wenn zB Eltern dem 6 Monate alten Baby Geschichten von Astrid Lindgren vorlesen, geschieht dies nicht, weil das Baby es will, sondern weil diese wunderbaren Geschichten den Erwachsenen unterhalten und im Nebeneffekt, evt. eine beruhigende Stimmung aufkommt. Aber einer solchen Geschichte wirklich zu hören zu können, das wird noch Jahre brauchen.
Sich also auf das jeweilige Alter einstellen, auch das ist Elternwerden.

Beziehung braucht Zeit
Für alle Eltern ist es wichtig sich Zeit zu nehmen, sein Baby zu beobachten und es kennen zu lernen. In guten Momenten kleine Zwiegespräche anzubieten, sich nicht wundern, wenn das Baby noch keinen Blickkontakt, oder ein Antwortlächeln für Sie parat hält, dazu müssen noch einige Wochen vergehen und Hirnreifung stattfinden. Möglich ist es aber die elterliche Stimme zu hören, erste Gurrlaute zu produzieren und sich dabei wohlzufühlen. Immer wieder wird das Gesicht der Eltern gesucht, auch wenn es noch verschwommen ist, hat es doch eine ungeheuere Anziehungskraft. Vielleicht gelingt schon ein erster Dialog, wenn Sie diese Gurrlaute imitieren und Sie werden sich wundern, dass auch das Baby bereits Sie imitieren und die Zungenbewegungen des Vaters nach machen kann. Dies ist den Spiegelneuronen zu verdanken und eine faszinierende Entdeckung.
Es geht also auf der Wickelablage nur am Rande darum, dass die Windel gewechselt wird, hauptsächlich geht es darum sich gegenseitig kennen und lieben zu lernen und sich aufeinander einzulassen. Seine eigene Befindlichkeit hintenanstellen und sich verzaubern lassen von dem Moment der Begegnung.
4. Papa-Tipp: Jede Beziehung braucht Zeit. Das ist das größte Geschenk, das Sie Ihrer Familie machen können – sich Zeit nehmen.

Ich empfehle allen Ersteltern, sich mit Babyentwickung und Beziehungsaufbau auseinander zu setzen, sich zu informieren, bei anderen Eltern nachfragen und sich „Babywissen“ anzueignen.
5. Papa-Tipp: Es gibt sehr schöne Videos, aber auch gute Lektüre. Dies könnte man organisieren, um sich dann gemeinsam einzustimmen,
Ein wichtiger Schritt zum Eltern werden ist ein gelingender Perspektivenwechsel

also den Blick von sich weg auf das Kind zu richten.
Ich möchte Sie nochmal mitnehmen auf die Babyseite: Nichts ist mehr so wie es war! Nicht nur für die Eltern, sondern auch für das Baby.
Was sind das für Anpassungsaufgaben, die das Baby bewältigen muss? Was ist denn jetzt so anders? Na so ziemlich alles!
Im Bauch gab es aus der Sicht des Babys deutlich weniger Probleme. Auf der Erde muss man atmen, sich warm halten, Nahrung aufnehmen und wieder loswerden, die Schwerkraft ertragen, zappelnde Arme und Beine aushalten und mit allerlei Reizen und Reflexen zurechtkommen. Und nicht zuletzt dem Mysterium mit dem Wachsein und dem Schlafen auf die Spur kommen. Gefühle und Verlangen spüren, sich im Zweifel mitteilen und für sein Überleben sorgen. Das wirksamste Mittel dazu ist Schreien, das sichert sofortige Präsenz der Eltern und das ist auch gut so und von der Natur so vorgesehen.

Im Laufe der Zeit, wenn ein „fragendes“ Babys dauerhaft gut beantwortet wird, bildet sich, Urvertrauen, Vertrauen in die Eltern und die Welt.
Feinfühlige Eltern, welche sensibel auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingehen, gewährleisten eine sichere Bindung. Die frühe Bindung ist entscheidend für das künftige Selbstbild des Kindes.

Die durch die frühe Bindung entstehenden Denk- und Gefühlsmuster begleiten das Kind lebenslang und helfen ihm mit Schwierigkeiten umzugehen und Krisen zu meistern.

Was für eine große Aufgabe? Alles Gute und viel Lust beim Eltern werden und am Eltern sein!